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Internationale Seenotübung

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20 BOOTE ÜBEN DEN NOTFALL
 
Um die Kommunikation auf dem Bodensee, von dort ans Festland sowie zwischen den verschiedenen Hilfskräften der drei Bodenseeanrainerstaaten zu testen, hat die Wasserwacht des Landkreises Lindau, das Bayerische Rote Kreuz Lindau BRK sowie die Wasserschutzpolizei Lindau eine große internationale Seenotübung organisiert. Dabei beteiligten sich 20 Boote aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
 
Die Basis für die Übung bildete ein Motorboot, das auf Treibholz gefahren war. Dabei ging eine Person über Bord, der verletzte Bootsführer konnte noch einen Notruf absetzen, der auch bei einer Leitstelle ankam. Allerdings fehlte die Ortsinformation, denn sonst hätte gleich internationaler Seenotalarm ausgelöst werden müssen, um den 536 Quadratkilometer großen Bodensee nach dem gekenterten blauen Boot abzusuchen.
 
Erst 40 Minuten später konnte von Bayern aus dieser Alarm ausgelöst werden. Mittlerweile hatte ein DLRG-Boot aus Langenargen das vor Nonnenhorn havarierte Motorboot angefahren, bekam vom Bootsführer ein paar Informationen, bevor dieser bewusstlos zusammenbrach. Er wurde ans Ufer gebracht und dem Rettungsdienst übergeben.
 
Das Boot selbst wurde vom Wasserburger Feuerwehrboot abgeschleppt. Inzwischen wurde vom Polizeiboot Hecht aus Lindau aus eine Suchkette gebildet, der sich 18 Einsatzboote aus den drei Anrainerstaaten anschlossen. Nach gut zwei Kilometern Strecke wurde die Kette geteilt, die zweite übernahm das Wasserwachtboot Seewolf aus Lindau. Die beiden Ketten suchten darauf seeabwärts weiter, zwei Stunden nach dem ersten Notruf konnte die vermisste Person, eine im Wasser treibende Puppe, vom Friedrichshafener Feuerlöschboot gefunden werden. Sie wurde in Lindau dem Rettungsdienst übergeben.
 
Bei dieser Übung lief aber nicht alles reibungslos. So erschwerten teilweise schlechte Funkverbindungen und der Ausfall eines Einsatzkanals den Ablauf, so hatte das Wasserburger Feuerlöschboot zunächst keine Funkverbindung. Die Besatzung an Bord des Führungsschiffs Hecht stellte zudem fest, dass so ein Notruf in diesem Bereich des Sees mal in Baden-Württemberg laden kann, plötzlich aber zu den Bayern wechselt, so dass auch hier erhebliche Zeit Defizite entstehen können.
 
Zum ersten Mal leitete die Wasserschutzpolizei Lindau so einen Einsatz in den neuen Räumen im Segelhafen, die dafür optimiert, aber noch nicht fertig eingerichtet sind. Gegen Ende der Übung stellte sich hier ebenfalls technische Probleme ein. Somit hatten die Übungsbeobachter der Feuerwehren aus Bregenz und dem Landkreis Lindau, der Österreichischen Wasserrettung ÖWR, den Polizeipräsidien aus Göppingen und Kempten einiges zu notieren. Denn das Übungsziel, eventuelle Probleme und Defizite an den Tag zu bringen, wurde voll erfüllt.
 
Um für den Ernstfall gerichtet zu sein, lässt sich in Sachen Funkverkehr noch einiges verbessern, wie die Zuständigen erklären.
 
Insgesamt beurteilen sie aber das neue länderübergreifende Funksystem als durchaus funktionierend, nach entsprechender Testphase, auch wenn es bei einzelnen Booten zu Verständigungsschwierigkeiten kam.
 
Quelle: Lindauer Zeitung, 04.04.2014          
 
 
Erstellt von: o.boettger
Zuletzt verändert: 05.04.2014 11:34
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