Führerschein wird bezuschußt
15.04.2006 Die Gemeinde übernimmt ab 2007 jährlich die Hälfte der Kosten für einen Führerschein
Bei Feuerwehrleuten zahlt Wasserburg Führerschein mit
WASSERBURG - Die Gemeinde Wasserburg wird ab 2007 jährlich für jeweils ein Mitglied der beiden Feuerwehren Wasserburg und Hege die Hälfte der Kosten für einen Führerschein der Klasse C1E übernehmen. Der Grund: Die Inhaber der neuen Führerscheinklasse B dürfen wegen des zu hohen Gewichts die meisten Fahrzeuge der Feuerwehr nicht mehr lenken.
Hatte die alte Führerscheinklasse noch eine Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge bis 7,5 Tonnen umfasst, so dürfen mit der neuen EU-Führerscheinklasse B nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gewicht gefahren werden. Und da immer weniger Männer Wehrdienst leisten, entfällt auch die früher gängige Praxis, dass viele im Rahmen ihrer Bundeswehrausbildung den Lkw-Führerschein erwerben, informierte Bürgermeister Thomas Eigstler in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Derzeit verfügt die Feuerwehr Hege noch über 16 Mitglieder mit CE-Führerschein und 19 Feuerwehrleute mit C1E-Führerschein, die Wasserburger Wehr kann auf elf Mitglieder mit CE-Führerschein zurückgreifen. Problematisch wird die Situation in einigen Jahren, wenn viele ältere Mitglieder, die noch die alte Führerscheinklasse 2 besitzen, aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Andererseits könne den jüngeren Mitgliedern, die privat diese Führerscheinklasse nicht nutzen, auch nicht zugemutet werden, dass sie diese aus dem eigenen Geldbeutel finanzieren, gab Eigstler zu bedenken.
Der Gemeinderat folgte diesen Argumenten. Ab 2007 wird für jede Wehr im Ort jährlich ein Ausbildungsplatz für die Führerscheinklasse C1E mit 50 Prozent bezuschusst. Die Feuerwehren entscheiden selbst, welches Mitglied in den Genuss dieser Förderung kommt. Gemeinderat Paul Sporrädle, gleichzeitig Kommandant der Feuerwehr Hege, war sich mit einem ebenfalls anwesenden Vertreter der Feuerwehr Wasserburg einig, dass die Wehren im Wechsel notfalls sogar auf ihren eigenen Ausbildungsplatz verzichten, sollte die andere Wehr in einem Jahr dringend zwei neue Maschinisten benötigen.
Dafür fünf Jahre Dienst leisten
Die Mitglieder der Feuerwehr, deren Führerschein von der Gemeinde zur Hälfte finanziert wird, verpflichten sich im Gegenzug, mindestens fünf Jahre aktiven Feuerwehrdienst zu leisten. Ansonsten muss für jedes nicht geleistete Jahr 20 Prozent des Zuschussbetrags zurückgezahlt werden.
Quelle: Lindauer Zeitung vom 15.04.2006