Beleidigt: Bodolzer verweigern die Auslöse
Am Mittwoch Abend fanden die Verhandlungen zwischen den Wasserburgern und Bodolzern in Sachen Maibaum statt. Wie berichtet hatten Mitglieder des Fördervereins der Wasserburger Feuerwehr in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch den Bodolzer Baum aus dem dortigen Feuerwehrgerätehaus stibitzt. Die Wasserburger sehen diese aufwendige Aktion als Revanche an, hatten doch die Bodolzer den Wasserburger Baum vor 10 Jahren aus Wasserburg entführt und dafür auch Regelkonform eine stattliche Brotzeit bekommen.
Leider ging der Verhandlungsführer der Bodolzer nicht auf die moderaten Wasserburger Forderungen ein und so wird es voraussichtlich nicht zu einer Auslöse in Form eines gemeinsamen Abends kommen.
Jürgen Wohlketzetter, 2 Vorstand des Födervereins bedauert dies sehr "wir haben uns sehr auf ein gemeinsames Fest mit unseren Nachbarn aus Bodolz gefreut, so wie wir es im letzten Jahr auch nach den Erfolgreichen Maibaumdiebstählen in Langenargen, Kressbronn und Schönau gemeinsam mit den jeweiligen Vereinen hatten. Leider wird nun wohl nichts daraus, nach der problemlosen und selbstverständlichen Auslöse unseres Baumes bei den Bodolzern vor 10 Jahren haben wir mit so etwas nicht gerechnet".
Die Bodolzer zeigen sich mittlerweile als schlechte Verlierer, haben sie doch anscheinend zwischenzeitlich bereits einen neuen Baum gefällt und diesen am Mittwoch Abend ins Feuerwehrhaus gebracht. In Wasserburg ist die Enttäuschung groß, hat man sich doch an die Maibaumregeln gehalten und beim erfolgreichen Diebstahl nichts beschädigt. Von einer angeblich aufgehebelten Türe wie die Bodolzer es am Donnerstag in der LZ behaupten distanzieren sich die Wasserburger ausdrücklich, ein Insider gibt einen kleinen Teil des Geheimnisses Preis "wozu sollten wir eine Tür aufhebeln wenn wir durch die Tore ein- und aus spazieren können und es keiner bemerkt?" Es wurde definitiv nichts aufgehebelt, nichts beschädigt, kein Einbruchswerkzeug verwendet und keine Spuren hinterlassen, so wie es Brauch ist bei einem gelungenen Maibaumdiebstahl. Alle anderen Behauptungen entsprechen nicht den Tatsachen sondern sollen wohl eher von der Leichtsinnigkeit der Bestohlenen ablenken. Der Diebstahl blieb bis Mittwoch mittag sogar unbemerkt.
Die Regeln sagen auch ganz klar etwas zum Zeitpunkt eines möglichen Diebstahls aus:
Nach der ursprünglichen bayerischen Tradition durfte der Baum nur in der Walpurgisnachtselbst gefällt werden, damit durfte er auch nur in dieser Nacht gestohlen werden. Heutzutage werden Maibäume aber in der Regel schon Wochen vorher gefällt und können daher auch schon früher gestohlen werden. Somit bleibt bis zum 1. Mai außerdem noch genug Zeit für das Auslösen und den Rücktransport. (Zitat Wikipedia)
Die bestohlenen der vergangenen Jahre haben sich immer an diese Regeln gehalten, in Wasserburg hofft man nun das es sich die Bodolzer vielleicht nochmals anders überlegen und faire Verlierer sind.
Trotzdem trifft man bereits Vorbereitungen für den Fall das es beim Bodolzer nein bleibt. Der Baum soll dann am Samstag, direkt nach dem Maibaumsetzen um 17 Uhr in Wasserburgs Ortmitte als Schandbaum aufgestellt, und für einige Wochen zur Schau gestellt werden. Danach dann wird er meistbietend versteigert, Interessenten können sich bereits am Samstag beim Maibaumsetzen vormerken lassen. Bis dahin wird der Baum in Wasserburg sicher bewacht.
Die Wasserburger Maibäumler.
PS: auf dem kleinen Bild ganz oben, sind die Bodolzer beim herrichten des neuen Baumes zu sehen.