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Einsatz - mehrere Boote gekentert

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LINDAU (ee) - Weil drei leere Ruderboote östlich der Seebrücke im Bodensee treiben, wird am späten Montagabend in Lindau ein großer Seenoteinsatz ausgelöst: Weit über 100 Männer von Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz suchen nach den gekenterten Wassersportlern. Letztlich werden alle 14 Betroffenen nass, aber unverletzt geborgen.
 
Die beiden Feuerwehrboote sind gerade auf Übungsfahrt, als kurz vor halb elf am Abend über die Rettungsleitstelle der Notruf der Wasserwacht eingeht. Die übliche Montagabendübung endet als Ernstfall: Minutenlang dröhnen Sirenen durch Lindau, alle fünf Feuerwachen in der Stadt werden alarmiert, die Feuerwehrtaucher rasen genauso in Richtung Seebrücke wie Rettungswagen, Notarzt und THW-Männer.
 
„Ständig wechselnde und teilweise widersprüchliche Aussagen zur Zahl der Vermissten hat anfangs ein koordiniertes Vorgehen erschwert", stellt der Lindauer Feuerwehrkommandant Robert Kainz später im Pressebericht fest. Die Hilfskräfte richten eine gemeinsame Einsatzleitung ein. Dann lässt sich rasch ein genaueres Bild der Situation ermitteln: 14 Ruderer des Ruderclubs Lindau, die – wie auch die Besatzung eines vierten Bootes auf dem Rückweg von einer Tour nach Bregenz gewesen sind, haben in den drei Booten gesessen, die nun leer zwischen Seebrücke, Anthoff und Läutwerk treiben. Plötzliche Windböen und Wellen haben die Boote kentern lassen.
 
Knapp eine Stunde lang wird die Wasserfläche großräumig abgesucht. Die Männer der fünf Lindauer Wachen leuchten den See vom Ufer her aus. Gegen 23.30 Uhr ist dann endlich klar: Alle 14 Vermissten sind an Land. BRK-Rettungsdienst und Notärzte nehmen die nassen Havaristen in Empfang, verteilen Decken und heißen Tee. Unterkühlt ist dank Hoch „Andrea" jedoch niemand: See und Luft sind auch am späten Abend noch warm. Nachdem die Rettungskräfte alle Namen notiert haben, werden die gekenterten Wassersportler schließlich von der Feuerwehr zum Ruderclub gebracht.
 
Alle Beteiligten sind nach zwei Stunden Einsatz froh, dass dieses Unglück so glimpflich ausgegangen ist. Für Kommandant Robert Kainz hat sich jedoch einmal mehr gezeigt, „dass die Ausstattung der staatseigenen Feuerwehrboote für eine Personensuche bei Nacht unzureichend ist". Seine Kritik: „Wegen wenigen 1000 Euro Beschaffungskosten wird hier wissentlich eine Lücke im Rettungsnetz bei Seenoteinsätzen offen gehalten."
 
Text: Lindauer Zeitung vom 18.07.2007
Bild:  Christian Flemming
 
 
Anmerkung:
 
Die Feuerwehr Wasserburg wurde um 22:22 Uhr alarmiert und hat mit ihrem Mehrzweckboot "Richl" bei der Suche vor der Lindauer Insel mitgearbeitet. Ein Kamerad der Feuerwehr Wasserburg, ein Mitglied des Ruderclubs, war bei den Ruderern mit dabei gewesen und hat mit dem Arbeitsboot des Ruderclubs die Rettung tatkräftig unterstützt.
 
Die zwei Löschgruppenfahrzeuge waren im Gerätehaus Wasserburg in Bereitschaft, wurden aber nicht eingesetzt.
 
 
 
 
Erstellt von: o.boettger
Zuletzt verändert: 20.07.2007 11:53
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