Einsatz - Internationaler Seenotalarm
Am Samstagnachmittag ging bei der Kantonspolizei Thurgau ein Notruf ein: Ein Mann ist bei einem Familienausflug mit dem Segelboot ins Bodenseewasser gestiegen. Plötzlich geriet er unter Wasser und verschwand. Der Mann wurde bis anhin noch nicht gefunden.
Kurz nach 15.30 Uhr ging bei der Kantonspolizei Thurgau der Notruf ein. Eine Familie habe einen Ausflug mit ihrem Boot gemacht. Auf Höhe des Wiedehorn bei Egnach etwa eineinhalb Kilometer vom Seeufer entfernt stoppten sie, um sich im See abzukühlen. "Als der 50-Jährige im See schwimmen ging, geriet er plötzlich unter Wasser", sagt Matthias Graf, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau. Seither fehlt vom chinesischen Staatsangehörigen aus dem Kanton Thurgau jede Spur. Aus welchen Gründen der Familienvater abtauchte, ist noch unklar.
Die Kantonspolizei Thurgau sei sofort mit mehreren Booten ausgerückt. Unter anderem wurden auch Einsatzkräfte des Grenzwachtkorps, die Rega und die Wasserschutzpolizei Lindau aufgeboten. Der Rega-Helikopter flog um 17 Uhr unverrichteter Dinge wieder weg. Zuvor war er auf der Wiese der Badi Wiedehorn gelandet. Auch die Rettungskräfte an Land zogen infolge nach und nach ab.
Vor Ort weiss niemand etwas Genaueres. "Die suchen draussen nach einem Vermissten", sagt der Bademeister. "Draussen" meint gegen 17.30 Uhr 300 Meter vom Land entfernt, "vorher haben Sie viel weiter draussen Richtung Langenargen gesucht", sagt ein Badegast. Zehn Boote hat er gezählt.
Die wenigen Badigäste scheinen sich bereits nicht mehr für das Geschehene zu interessieren. Sie beschäftigen sich mit anderem, als zuschauen und beobachten. Der Konvoi sucht erst links von der Badi, dann bewegen sich die Boote parallel zum Ufer Richtung Arbon. "Das täten sie nicht, wenn sie den Vermissten schon gefunden hätten", sagt ein Badegast.
Die Suchaktion dauert noch an. Ob sie bis in die Nacht dauern werden, kann Polizeisprecher Matthias Graf noch nicht sagen. "Die Situation wird laufend neu eingeschätzt." Die fünf Familienmitglieder werden unterdessen von einem Care Team betreut. (cz/jar)
Quelle: www.tagblatt.ch
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