Einsatz - Schwerer VU auf B31
B 31: Neun Menschen bei Massenunfall verletzt
(LINDAU/dik) Schwerer Unfall auf der B 31: Neun Menschen wurden gestern Abend auf der Bundesstraße auf Höhe Taubenberg zum Teil schwerst verletzt. Zwei wurden gar mit dem Hubschrauber in Krankenhäuser geflogen. Die Bundesstraße war für vier Stunden komplett gesperrt.
Um 16.20 Uhr fuhr eine 58-jährige Münchnerin mit ihrem BMW in Richtung Lindau. Auf Höhe Taubenberg kam ihr Wagen auf die Gegenfahrbahn, wobei der Grund bis jetzt nicht klar ist. Zwei Motorradfahrer und der Fahrer eines Mercedes konnten noch ausweichen. Das gelang aber dem Fahrer eines VW Van nicht.
Der BMW berührte den VW Van, der ins Schleudern geriet, umstürzte und im Straßengraben zum Liegen kam. Der BMW drehte sich nach dem Anstoß, so dass ein VW Golf, der in Richtung Friedrichshafen unterwegs war, frontal in den BMW prallte.
Kurz darauf war die Feuerwehr Lindau mit einem Großaufgebot im Einsatz. Kommandant Robert Kainz berichtete, dass seine Männer vor allem damit beschäftigt waren, die 58-Jährige zu befreien, die lebensgefährlich verletzt in ihrem BMW eingeklemmt war. Es hat 20 Minuten gedauert, bis die Feuerwehr nach Einsatz von Rettungsspreizer und Schere die Frau befreien und in die Obhut des Notarztes übergeben konnte. Nachdem sie vor Ort erstversorgt worden war, flog der Hubschrauber sie ins Krankenhaus nach Ravensburg.
Auch die 40-jährige Fahrerin des Golf wurde schwer verletzt. Die aus dem Bereich Neuhaus stammende Frau wurde von einem zweiten Rettungshubschrauber ins Klinikum Friedrichshafen geflogen. In ihrem Auto saßen zwei Kinder, die zum Glück nur leicht verletzt wurden.
In dem auf der Seite liegenden Van war eine fünfköpfige Familie aus der Nähe von Freiburg umhergeschleudert worden, die ebenfalls relativ viel Glück hatten und nur leicht verletzt wurde. Aber Eltern und Kindern wurden laut Polizei auch zumindest zur Untersuchung in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Sachverständige der Polizei waren schon kurz nach dem Unfall vor Ort, um die Ursache zu klären. Den Schaden schätzte die Polizei gestern Abend auf mindestens 50.000 Euro. Zudem gestalteten sich die Aufräumarbeiten aufwendig, so dass die B 31 bis nach 20 Uhr komplett gesperrt werden musste.
Kommandant Kainz berichtet, dass Hauptwache sowie die Wachen West und Nord sowie die Wasserburger Feuerwehr im Einsatz waren. Die Wehrmänner übernahmen neben dem Befreien der Eingeklemmten und dem Binden von auslaufenden Flüssigkeiten die Ableitung des Verkehrs auf dem Schönbühl und in Rickatshofen. Die Lindauer waren mit zehn Fahrzeugen und rund 50 Helfern im Einsatz, hinzu kam die Wasserburger Wehr mit zwei Fahrzeugen und 18 Mann. Ein Großaufgebot des Roten Kreuzes kümmerte sich um die Verletzten, darunter einige Notärzte und zwei Hubschrauberbesatzungen.
Bereits drei Stunden vorher war es auf der B 31 zu einem Unfall gekommen., als mehrere Fahrzeuge in Richtung Friedrichshafen kurz vor der Landesgrenze einen Lastwagen überholen wollten. Dabei übersah der 21 Jahre alte Fahrer eines Kleinbusses aus Dornbirn beim Ausscheren einen 72-jährigen Motorradfahrer, der bereits von hinten zum Überholen angesetzt hatte. Der Unfall brachte den Motorradfahrer zu Fall, der sich bei dem Sturz schwere Kopfverletzungen und Knochenbrüche zuzog. Der Mann, der aus dem Bodenseekreis stammt, wurde vom Rettungsdienst ins Häfler Krankenhaus gebracht. Fahrer und Beifahrer des Kleinbusses blieben unverletzt.
(erschienen in der Lindauer Zeitung vom 12.07.2010 21:30)